Starker Mittelstand, starke Demokratie: Parlamentarisches Neujahrstreffen der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks

Am 5. Februar 2025 fand das traditionelle Neujahrstreffen der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e.V. (AHH) statt. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Handwerk und Wirtschaft trafen sich im Kurhaus Wiesbaden, um die aktuellen Entwicklungen in den verschiedenen Gewerken zu diskutieren und sich über die Herausforderungen des Jahres auszutauschen.

AHH-Präsident Alexander Repp eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede, in der er betonte, dass die Wirtschaftspolitik in Deutschland dringend neu ausgerichtet werden müsse: „Die Politik muss den Fokus auf den Mittelstand legen. Denn es ist der Mittelstand, der mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft stellt und 99 % aller Unternehmen ausmacht.“ Er sei das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und zudem ein Garant für Demokratie und gesellschaftlichen Frieden. „Der Mittelstand ist tief verwurzelt in unseren Städten, Gemeinden und Regionen“, so Repp weiter.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Hessische Wirtschaftsminister, Kaweh Mansoori, lobte in seinem Grußwort die starke Rolle der Wirtschaft im Erhalt der Demokratie: „Die Signale, die von der Wirtschaft ausgehen, sind ein klares Bekenntnis zum Demokratieerhalt.“ Ein zentraler Punkt seines Statements war der Bürokratieabbau, den er als unerlässlich für die Betriebe bezeichnete. „Wir müssen den Unternehmen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können – ihre Arbeit“, forderte der Minister. Wirtschaftspolitik solle, so Mansoori, nicht im Elfenbeinturm entschieden werden, sondern im Dialog mit den Betrieben und Akteuren vor Ort.

Ein weiteres wichtiges Anliegen Mansooris war die Vereinfachung der Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen. „Hessen steht für die starken Hände und klugen Köpfe im Handwerk ein,“ sagte der Wirtschaftsminister und unterstrich die Notwendigkeit einer schnellen und unkomplizierten Anerkennung von Qualifikationen, um den Fachkräftemangel effektiv anzugehen.

Anschließend folgte die von Ariane Focke moderierte Podiumsdiskussion, an der die Fraktionsvorsitzenden der fünf im hessischen Landtag vertretenen Parteien teilnahmen. Die Diskussion zwischen Ines Claus (CDU), Tobias Eckert (SPD), Wiebke Knell (FDP), Robert Lambrou (AfD) und Mathias Wagner (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) drehte sich vor allem um die Frage, wie die Selbstständigkeit im Handwerk wieder attraktiver gemacht werden kann und wie es gelingen könnte, junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz haben und Unternehmen, die unbesetzte Ausbildungsplätze haben, besser zu vernetzen.

Einigkeit herrschte darüber, dass die Wertschätzung für handwerkliche Berufe gesteigert und mehr junge Menschen für die Branche begeistert werden müssen. Dabei wurde auch der gezielte Abbau von bürokratischen Hürden und eine stärkere Verzahnung von Schulen und Handwerksbetrieben als notwendige Schritte genannt.

Zum Abschluss der Veranstaltung folgte ein Praxistest. Die Fraktionsvorsitzenden wurden aufgefordert, Spielzeug-Feuerwehrfahrzeuge zusammenzuschrauben.

Fotos: Paul Müller Fotografie

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